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![Donald-Trump-Schuldspruch im Update: Russland klar an die Seite von Trump (1) Donald-Trump-Schuldspruch im Update: Russland klar an die Seite von Trump (1)](https://i0.wp.com/cdn.prod.www.spiegel.de/images/3723bfa3-0001-0004-0000-000001316437_w960_r1.778_fpx68.67_fpy44.98.jpg)
Key updates
Sabrina Knoll
Handschellen, »GUILTY« und ein Richterhammer
Trumps Schuldspruch ist ein historisches Ereignis, das sich auch auf den Covern internationaler Zeitungen zeigt. Mal unmissverständlich deutlich, mal ausgesprochen kreativ – sehen Sie hier die Highlights:
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Sabrina Knoll
Die meisten europäischen Länder halten sich weiter mit Kommentaren zurück. Neben Italiens-Vize Ministerpräsident Salvini (siehe Eintrag von 10.33 Uhr) und dem Kreml findet nun auch Viktor Orbán warme Worte für einen Freund, einen »Ehrenmann«, wie der Autokrat Trump nennt: »Als Präsident hat er sich weltweit Respekt verschafft und diesen Respekt genutzt, um Frieden zu schaffen«, schreibt Ungarns Regierungschef auf X.
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Kalisch, Muriel
Kreml springt Trump zur Seite
Politische Unterstützung für Trump kommt dafür aus Russland. Der Kreml ließ am Tag nach dem Urteil verlauten, dass der Schuldspruch für den Ex-Präsidenten zeige, dass in den USA alle legalen und illegalen Mittel angewandt würden, um politische Rivalen loszuwerden. »Wenn wir über Trump sprechen, ist die Tatsache, dass es einfach um die Beseitigung politischer Rivalen mit allen möglichen Mitteln geht, legal und illegal, offensichtlich«, sagte Kremlsprecher Dmitrij Peskow der Nachrichtenagentur Reuters zufolge bei einem Pressebriefing.
Kremlchef Putin und Trump 2017. Evan Vucci / AP
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Sabrina Knoll
Schadenfreude, Trotz und ein nackter Cowboy
»Manipulation«, »korrupte Richter« – Donald Trump zeigt sich nach dem Schuldspruch frustriert. Seine Anhängerinnen und Anhänger, darunter New Yorks »Naked Cowboy«, liefern sich Wortgefechte mit Gegnern des Ex-Präsidenten. Die Reaktionen im Video:
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Sabrina Knoll
Auch Late-Talker Jimmy Kimmel hatte seinen Spaß mit dem Urteil. In seinem Monolog zu Beginn seiner Show stellte er den Urteilsspruch nach – Richterrobe für Kimmel und irischer Akzent von Sidekick Guillermo Rodriguez inklusive. Auch Kimmel betonte immer wieder die 34 Anklagepunkte, und sagte: »Wir sollten die Geschworenen automatisch zu den neuen Mitgliedern des Supreme Court machen.« Der Supreme Court muss aktuell über die Frage entscheiden, ob das Präsidentenamt vor Strafverfolgung schützt. Es geht in den Fall vor dem Obersten Gericht der USA, natürlich, um Donald Trump.
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Sabrina Knoll
♫ »Trump fought the law and the law won«
Late-Night-Talker Jimmy Fallon und seine »Tonight Show« haben auf ihre bekannt musikalische Art reagiert und ein »Geständnis« von Trump auf eine Melodie eines Songs von The Clash gelegt. Titel: »Trump fought the law and the law won«:
The Tonight Show on Twitter / X
Trump fought the law and the law won. pic.twitter.com/MfAqfD0sY4— The Tonight Show (@FallonTonight) May 30, 2024
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Sabrina Knoll
Welche Auswirkungen der Schuldspruch auf den Wahlausgang haben wird, lässt sich schwer vorhersagen. Trumps Hardcore-Fans werden sich aber wohl kaum von ihm abkehren, wie die ersten Reaktionen auf das Urteil zeigten.
In einer kurz vor der Jury-Entscheidung veröffentlichten Umfrage für die Sender NPR und PBS sagten immerhin zehn Prozent der republikanischen und elf Prozent der parteiunabhängigen Wählerinnen und Wähler, dass bei einem Schuldspruch ihre Stimmabgabe für Trump weniger wahrscheinlich sei. Da ein erneut sehr knappes Rennen zwischen Trump und Biden erwartet wird, könnten nur wenige Prozentpunkte den entscheidenden Unterschied machen.
Sollte Trump die Wahl gewinnen, hätte er als Präsident dann das Recht, sich selbst zu begnadigen. Dies gilt jedoch nur für Fälle nach dem Bundesrecht und nicht dem Recht der einzelnen Bundesstaaten.
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Sabrina Knoll
Trump darf antreten, aber nicht wählen
Trump ist nun also der erste strafrechtlich verurteilte Ex-US-Präsident der Geschichte – doch paradoxerweise hat der Schuldspruch für den 77-Jährigen erst mal eine befreiende Wirkung. Denn seit dem Prozessbeginn am 15. April musste Trump an vier von fünf Wochentagen im Gerichtssaal anwesend sein, worüber er sich bitterlich beschwerte. Bis zur Verkündung des Strafmaßes am 11. Juli darf Trump sich nun frei bewegen – und kann sich seinem Wahlkampf widmen.
Denn: Trotz seiner Verurteilung als Straftäter darf Trump weiter für das Präsidentenamt kandidieren – was sogar für den eher unwahrscheinlichen Fall gilt, dass der Richter ihn ins Gefängnis schickt. Was er als Straftäter nicht mehr darf: zum Militär gehen, eine Waffe besitzen – und wählen.
Endlich »frei«: Donald Trump. Charly Triballeau / AP
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Sabrina Knoll
Auch hübsch: Das Cover des »Time«-Magazins kommt ohne das Wort guilty aus:
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Kalisch, Muriel
»Trump führt die Demokratie in Amerika in eine Krise«
CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen rechnet mit einem noch härteren US-Wahlkampf ums Weiße Haus. »Das Urteil und die anschließende Berufung werden bis zum Wahltag den gesamten Wahlkampf bestimmen. Der Wahlkampf wird noch hässlicher und noch vergifteter werden«, sagt Röttgen der »Rheinischen Post«. Dies werde auch nach den Wahlen anhalten, egal wie sie ausgingen. »Trump führt die Demokratie in Amerika in eine Krise.«
Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Jürgen Hardt, sieht das Urteil als Beleg für die beeindruckend funktionierende Justiz und als Warnung gegen den früheren US-Präsidenten. »Damit muss Trump auch in den drei weiteren Prozessen rechnen, die aber wohl nicht vor der Wahl zum Ende kommen werden«, sagt Hardt dem Nachrichtenportal »T-Online«. Er sieht aber noch keine Vorentscheidung für die US-Präsidentschaftswahl im November. »Die Auswirkungen auf den Wahlkampf werden aufgrund der Polarisierung wohl begrenzt bleiben.«
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Sabrina Knoll
Was die internationale Presse schreibt, lesen Sie hier:
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Sabrina Knoll
Das Wort »guilty« – schuldig – findet seit dem Schuldspruch in unzähligen Varianten Verwendung. Neben der 34-fachen Version sagt auch die Schriftgröße einiges über die Nachricht aus, wie hier zum Beispiel auf der Titelseite der »New York Times«:
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Kalisch, Muriel
Hillary Clinton lächelt
Hillary Clinton verlor bei den Präsidentschaftswahlen 2016 gegen Donald Trump. Der hetzte im Wahlkampf wiederholt gegen die Demokratin. Ihre Reaktion auf das Trump-Urteil fiel knapp und ironisch aus. Bei einem Auftritt in Washington, D.C., am Donnerstag sagt sie, als sie die Bühne betritt: »Ist heute was passiert?« und lächelt. Die Menge jubelt.
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Kalisch, Muriel
Weitere Prominente aus Film und Literatur haben sich in den USA postwendend geäußert. »Der Präsidentschaftskandidat der Republikaner ist ein verurteilter Verbrecher«, schrieb etwa Erfolgsautor Stephen King auf X mit Blick auf die Präsidentenwahl im November.
»Star Wars«-Darsteller Mark Hamill schrieb in seinem Post auf X nur das Wort »Guilty« (Schuldig) – vielfach und in roter Schrift. Das kennen wir doch irgendwo her?
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Sabrina Knoll
Apropos zahlreiche Verfahren gegen Donald Trump: Gleich drei weitere Strafverfahren sind gegen den Ex-Präsidenten anhängig. Sonderermittler Jack Smith wirft Trump in Washington Aufhetzung zum Kapitolsturm und in Florida Mitnahme von Geheimdokumenten vor. In Georgia wiederum ist Trump auf Bezirksebene wegen Teilnahme an einer dortigen Verschwörung zum Wahlbetrug 2020 angeklagt. Alle drei Fälle liegen jedoch vorerst auf Eis. Hier lesen Sie mehr dazu:
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Sabrina Knoll
Einen ersten Überblick über die Reaktionen finden Sie hier:
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Sabrina Knoll
Italiens Vize-MP Salvini unterstützt Trump
International hielten sich Kommentatoren hingegen bislang weitestgehend zurück. Matteo Salvini indes folgt wenig überraschend dem Mythos der Hexenjagd, den Trump für sich ob der zahlreichen Verfahren gegen ihn hegt und pflegt. Trump sieht sich in der Opferrolle, und so sieht ihn auch der italienische Vize-Ministerpräsident im rechten Kabinett von Regierungschefin Giorgia Meloni: »Solidarität und volle Unterstützung für @realDonaldTrump, Opfer von juristischer Verfolgung und eines politischen Prozesses«, schreibt der Salvini auf X.
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Sabrina Knoll
Haftstrafe unwahrscheinlich
Wie geht es nun weiter? Das Strafmaß soll am 11. Juli verkündet werden. Trump droht eine mehrjährige Freiheitsstrafe, die auch zur Bewährung ausgesetzt werden könnte, oder eine Geldstrafe. Das mögliche Strafmaß reicht bis zu vier Jahre Gefängnis und bis zu 5000 Dollar Geldstrafe – pro Anklagepunkt. Theoretisch drohen Trump also 136 Jahre Haft und 170.000 Dollar Strafe. Normalerweise würden die 34 Haftstrafen aber parallel verbüßt werden (also maximal vier Jahre). Da Trump als »Ersttäter« gilt und es um keine Gewalttat geht, halten die meisten Experten eine Haftstrafe ohnehin für unwahrscheinlich.
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Sabrina Knoll
Streisand schreibt vom »verurteilten Schwerverbrecher«
Auch Hollywood hat sich zahlreich zu Wort gemeldet. Barbra Streisand etwa schreibt vom »verurteilten Schwerverbrecher Donald Trump«: »Er wird niemals die Verantwortung für seine Verbrechen übernehmen. Die Amerikaner dürfen diesen Verbrecher nicht mehr in die Nähe des Weißen Hauses lassen.«
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Sabrina Knoll
Biden nutzt Verurteilung Trumps umgehend für eigenen Wahlkampf
»Es gibt nur einen Weg, Donald Trump aus dem Oval Office herauszuhalten: An den Wahlurnen«, schreibt US-Präsident Joe Biden auf seinem privaten X-Account. »Spenden Sie noch heute für unsere Kampagne.«
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Sabrina Knoll
Stormy Daniels laut Anwalt »wirklich emotional«
Stormy Daniels stand im Zentrum des Prozesses. Sie sei erleichtert, dass es nun vorüber sei, sagt ihr Anwalt. Für die 45-Jährige sei das Urteil »wirklich emotional« gewesen. Brewster selbst sagte zu dem Schuldspruch: »Kein Mensch steht über dem Gesetz, und der selbstlose, fleißige Einsatz jedes einzelnen Geschworenen sollte respektiert und gewürdigt werden.«
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Sabrina Knoll
Ivanka Trump reagiert mit Herz
Ivanka Trump hat ihr Schweigen gebrochen und sich via Instagram-Story an die Seite ihres Vaters gestellt. So zumindest lässt sich das Bild deuten, das die ehemalige First Daughter, die während Donald Trumps Amtszeit auch als Sonderberaterin tätig war, postete. Es war ein vergilbtes Foto von ihrem Vater und ihr als junges Mädchen. Dazu schrieb sie: »I love you dad ❤️«.
Während Trumps Kinder Eric, Donald Junior und Tiffany an diesem historischen Tag im Gerichtssaal waren, fehlte Ivanka Trump in New York, auch Ehefrau Melania hat ihre öffentliche Unterstützung verweigert.
Ivanka Trump. Spencer Platt / Getty Images
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Sabrina Knoll
Trump selbst hat die Entscheidung in einer kurzen Stellungnahme als »Schande« bezeichnet: »Ich bin ein sehr unschuldiger Mann.« Sein Anwalt kündigte an, Berufung einzulegen.
Trumps Wahlkampfteam wiederum verschwendete keine Zeit und hat direkt nach dem Schuldspruch bei Anhängern um Spenden gebeten. »Ich bin ein politischer Gefangener«, hieß es in einer E-Mail des Trump-Teams und auf der Spenden-Website des Republikaners.
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Sabrina Knoll
Und hier lesen Sie, wie die US-Korrespondenten des SPIEGEL bisher berichtet haben:
- Erste Analyse aus dem Gerichtssaal: Guilty! Guilty! Guilty!
- Die Lage am Morgen: Donald Trump, ein verurteilter Straftäter. Und jetzt?
- Der SPIEGEL-Leitartikel: Schuldig? Aber sicher!
- Erste Reaktionen: Straftäter auf Stimmenfang
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Sabrina Knoll
Zunächst einmal zum Hintergrund: Es ging in diesem Prozess um die Verschleierung von Schweigegeld-Zahlungen. Trump wurde für schuldig befunden, 130.000 US-Dollar an die frühere p*rnodarstellerin Stormy Daniels vor der Wahl 2016 per Fälschung von Geschäftsdokumenten vertuscht zu haben. Stormy Daniels war durch die Zahlung dazu gebracht worden, eine angebliche Sexaffäre zu verschweigen, die sie mit Trump gehabt haben will und die von diesem bestritten wird.
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Sabrina Knoll
Die Geschworenen eines New Yorker Gerichts haben Ex-Präsident Donald Trump in der Nacht schuldig gesprochen – und zwar in allen 34 Anklagepunkten. Es war ein historischer Prozess und ein historisches Urteil. Was folgt daraus? Wie reagiert die Weltpolitik? Und wie seine Tochter? Wir werden Sie hier auf dem Laufenden halten.
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sak/muk/dpa/Reuters/AFP